Im Falle eines Falles…

Als Experimentalphysiker kann ich es mir nicht leisten, ein schlechter Heimwerker zu sein. Oft haben wir mitten in der Nacht bei einer Strahlzeit am FLASH gestanden und eines der Bauteile passte doch nicht so, wie es sollte. Da macht Not erfinderisch und man sollte mit Schraubenziehern, Pinzetten und – ja auch das – Klebeband umgehen können.

Nachdem ich lange keine Lust dazu hatte, habe ich nun auch das Heimwerkerproblem Fensterbank gelöst. Wir haben lange überlegt, ob wir einen Handwerker beauftragen sollen. Eine Fensterbank auf die Heizung zu montieren kann aber keine große Sache sein. Also fuhren wir einfach letzten Samstag in einen Baumarkt, kauften eine Fensterbank der richtigen Größe und brachten sie, nach einem Zwischenstopp bei IKEA, zu uns nach hause. Die passenden Montagebügel waren glücklicherweise schon an der Heizung vorhanden.

Nun gut. Ich habe also die Fensterbank auf die Halter gelegt und ausgerichtet. Passte gut. Nun waren die nächsten Schritte klar: Von unten anzeichnen, wo die Halter am Brett zu befestigen sind, Halter von der Heizung entfernen, passende Schrauben finden, Halter an das Brett schrauben, Halter wieder an die Heizung schrauben, fertig.

Irgendwie war mir das zu kompliziert. Das muss doch einfacher gehen in einer modernen Welt. Da fiel mir der alte Werbespruch „Im Falle eines Falles,…“ ein. Kleben! Richtig. Schrauben kann jeder.

Statt im Keller Werkzeug holen zu gehen, brauchte ich nur wenige Schritte zur Bastelbox im Arbeitszimmer. Da die gelbe Tube mit den drei dicken schwarzen Buchstaben geholt und auf jeden Halter großzügig das durchsichtige Gel gedrückt. Fensterbrett aufgelegt, ausgerichtet und über jedem Halter mit sieben Bänden des Geo-Themenlexikons beschwert. (Versucht das mal mit Wikipedia.)

Nach etwa zwölf Stunden habe ich die Lexika entfernt und etwas dran geruckelt. Die Fensterbank sitzt bombenfest. Endlich platz für unseren Kater. Wenn die Fensterbank wieder abfallen sollte, gebe ich hier Bescheid.

2 Gedanken zu „Im Falle eines Falles…“

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