Das Internet sagt…

Es ist eigentlich eine schöne Tradition: Für politische Magazine geht ein_e Moderator_in in eine Fußgängerzone oder ein Einkaufszentrum und fängt ein paar Stimmungen ein. Leute von der Straße sagen Kluges oder weniger Kluges zum Thema, geben ihr Pro oder Contra oder auch ein mehr oder weniger verschleiertes Weißnicht.

Dasselbe geht auch schön mit Social Media. Auf Facebook oder Twitter muss die Redaktion nicht einmal eine Person zum fragen rausschicken. Die Meinungen sind in den Social Media bereits fertig publiziert und müssen nur noch herausgesucht un zitiert werden. Eingefangene Stimmungen. Leute sind dafür oder dagegen oder auf besonders meinungsstarke Weise indifferent.

Ärgerlich wird das, wenn Rundfunk und Fernsehen oder Tageszeitungen diese Meinungsfundstücke dann dem Medium als ganzes zuschreiben: „Im Internet regt sich Kritik…“, „Twitter ist empört…“, „Shitstorm auf Facebook…“.

Alle Meinungen, die man auf Twitter findet, findet man auch in Einkaufszentren, denn Twitteranwender sind Menschen, die auch einkaufen gehen. Schlagzeilen wie „Das Einkaufszentrum ist empört…“ kämen uns aber albern vor. Das sollte auch für Meldungen über Twitter, Facebook und Internet gelten.

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