Autor: Joachim

Auf Twitter wurde ich kürzlich auf ein Phänomen aufmerksam, das mir so oft begegnet, dass ich unbedingt mal drüber schreiben muss: Vegetarisch und vegan lebende Menschen werden als Macht dargestellt, die wehrlose Auch-Fleisch-Esser bevormunden. Es gilt als übel, wenn Menschen gebeten werden, ihr Fleisch anderswo zu essen. Ist das wirklich ein Problem? „Stört es, wenn ich nicht rauche?“ weiterlesen

Wie der Spiegel berichtet, wird die Deutsche Telekom in Zukunft keine echte DSL-Flatrate mehr anbieten. Wie wir es von Handy-Flatrates kennen, soll die Bandbreite nach einem festgelegten Datenvolumen auf 384 Kbit/s gedrosselt werden. Mit dieser Rate ist natürlich kaum noch was anzufangen. Die eigenen Voice-over-IP- und Entertainment-Dienste sollen auf das Volumen nicht angerechnet werden. „Das Ende der Flatrate?“ weiterlesen

„Ideologie“ scheint mittlerweile zum Schimpfwort mutiert zu sein. Mein Wahrig Deutsches Wörterbuch, 8. Auflage von 2010 kennt noch die beiden Bedeutungen: 1. Gesamtheit der Anschauungen und des Denkens einer bestimmten gesellschaftlichen Schicht 2. politische Theorie, politische Anschauung. Der Duden, Deutsches Universalwörterbuch, 7. Auflage von 2011 kennt außerdem noch die Bedeutung weltfremde Theorie. „Mut zur Ideologie“ weiterlesen

Über die Aktion #aufschrei bei Twitter kann und möchte ich nur eines sagen: Diese Aktion war eine Chance für mich, mal zuzuhören und die vielen Nuancen von Alltagssexismus, sexuellen Belästigungen und Übergriffen aus erster Hand zu erfahren. Einfach mal zuhören, ohne zu werten, zu gewichten oder gar zu relativieren. Damit diese Aktion kein Strohfeuer bleibt (auf Twitter sind alte Nachrichten schnell verschwunden), hat die Initiatorin der Aktion, Nicole von Horst, die Seite Alltagssexismus.de – Aufschreien gegen Sexismus ins Leben gerufen.

Was mich hier interessiert ist, wie die Aktion in die Öffentlichkeit transportiert wird. Genauer, in zwei Talkshows. Die erste, Günther Jauch im Ersten, hat Merle Stöver in ihrem Blog kommentiert: Es geht um Respekt. Die zweite, die ich gestern Nacht gesehen habe, ist ZDFlogin. In dieser Sendung versuchte Laura Dornheim mit Maximilian Pütz zu diskutieren und scheiterte daran, dass dieser nicht bereit war, zuzuhören. „Einfach mal zuhören“ weiterlesen

Ich habe ja schon einiges im Internet gemacht. Diskutiert und gebloggt, ein paar statische Websites gebastelt. Einmal wurde ich sogar für eine Radioreportage interviewt. Aber was ich mich bisher noch nicht getraut habe, ist ein Podcast.

Das ist jetzt anders. Gemeinsam mit Felis, Informatikerin aus Köln, habe ich eine halbe Stunde über Berufungskommissionen und negative absolute Temperaturen geplaudert.

Wissen Sie, ich bin ja nicht verrückt. Ich bestreite keineswegs, dass es biologische Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt.

Diese Antwort gibt Judith Butler⁺ auf die Frage, wie ihre These zu verstehen ist, dass die geschlechtliche Identität nicht natürlichen, sondern kulturellen Ursprungs sei. Entnommen habe ich das Zitat aus der Aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Philosophie Magazin, in der ein sehr spannendes, vierseitiges Interview° mit Butler erschienen ist. Ein guter Anreiz für mich, dieses Thema auch mal wieder aufzugreifen. „Offensichtliche Zusammenhänge“ weiterlesen

Ich bin wohl kein Digital Native, kein Eingeborener in der digitalen Welt. Meinen ersten Computer kaufte ich mir von Geldgeschenken zur Konfirmation. Das war mitte der Achtziger ein Commodore 64. Auf dieser Maschine lernte ich programmieren in BASIC und Assembler und ich kannte das Betriebssystem nach einigen Jahren sehr gut. Schließlich gab es einen vollständigen Ausdruck des Source-Codes in einem meiner liebsten Bücher: C64 intern. Später in meiner Schulzeit bekam ich dann einen Commodore Amiga (gebraucht im Tausch gegen einen Schachcomputer) und, nach der Schule von meinem ersten Gehalt als Wagenschieber und Kloputzer im Supermarkt, meinen ersten PC, einen Intel 386-SX. „Digital Native: Eine Rezension zu „Klick mich““ weiterlesen

Kurzantwort: Ja, ich bin Feminist und zwar Gleichheitsfeminist.

Selbstzuweisungen sind immer eine schwierige Angelegenheit. Bin ich ein Feminist und wenn ja, welcher Richtung des Feminismus gehöre ich an? Diese Frage wurde mir, hauptsächlich von Gegnern des Feminismus, schon öfter gestellt. Tatsächlich ist diese Frage kaum zu beantworten, weil Feminismus nicht einfach ein Verein ist, dem ich beitreten könnte wie der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Dort bin ich Mitglied und über den Fachverband, dem ich außerdem angehöre, könnte man definieren, welche Art von Physik ich betreibe. (Allerdings wäre auch diese Zuordnung problematisch.)

Aber Feminismus ist kein Verein. „Bin ich Feminist? Und, wenn ja, was für einer?“ weiterlesen

Auf Twitter ist spontan eine Idee für ein Gemeinsames Blog entstanden, die Bloggerinnen und Blogger Dierk Haasis, Markus Dahlem, Lars Fischer, jhermes, Ute Gerhardt, Christopf Roloff, Felis Blue, Erbloggtes und ich haben gemeinsam das Kneipenlog aus der Taufe gehoben. Technisch wurde alles von Christoph gemeistert, das Design verdanken wir zu einem überragenden Teil Dierk. Ich finde, es ist einfach großartig geworten.

Drei erste Artikel zeigen die Spannweite des Kneipenlogs. Lars schrieb einen Artikel, der in die Kneipe passt, weil er mit Bier und Weltuntergang zu tun hat. Erbloggtes und jhermes haben sich vor der Tür über Waffenbesitz gestritten und am Debattiertisch haben sich jhermes, Lars, Dierk und ich über Handystrahlung unterhalten.

Wir haben noch mehr Ideen, die wir bald verwirklichen werden. Stay tuned.

Über die Verharmlosung eines sexuellen Übergriffs durch die Moderatoren Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf im Kanal zdf_neo ist schon einiges geschrieben worden. Eine gute Zusammenfassung mit Video und Links auf weitere Blogs gibt es bei Gedankensalat von Onyx. Die frühsten Reaktionen auf diesen Fall kenne ich von Kathrin Ganz und Helga Hansen.

Auf die Initiative von Anatol Stefanowitsch vom Sprachlog haben wir (siehe die Unterzeichnenden unten) uns nun zusammengetan um eine offizielle Beschwerde beim Fernsehrat des ZDF zu führen. Dabei geht es nicht nur darum, dass sich die Moderatoren und das hinter der Sendung stehende Team für den Vorfall entschuldigen und geloben, es nicht wieder zu tun. Mindestens ebenso wichtig ist es, das Bewusstsein und die Strukturen zu schaffen, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.

Hier ist die Beschwerde im Wortlaut: „Beschwerde über inszenierte sexuelle Belästigung“ weiterlesen